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SE-430 mit Stg-100 und TC-535

Funkssystem SE-430

SE-430

Der Ausschreibung für eine neue Kurzwellen-Station gegen Ende der 70er-Jahre gingen heftige verwaltungsinterne Diskussionen voraus: Mit der SE-415 hatte man deutlich über das Ziel hinaus geschossen. Einerseits überstieg der Frequenzbereich von 2 - 52 MHz eindeutig die schweizerischen Bedürfnisse. Andererseits wurden in der Praxis von dem guten Dutzend an Betriebsarten der Station gerade mal zwei auch wirklich benützt. Es brauchte viel Zeit und Hartnäckigkeit, um die «Zentrale in Bern» von diesen Truppenerkenntnissen zu überzeugen ... Den Zuschlag für die Entwicklung der neuen Station erhielt schliesslich die Zellweger AG, nicht zuletzt wegen des Rundspruchsenders S-510, den sie kurz zuvor hatte liefern dürfen. Und wer hätte damals gedacht, dass die SE-430 die letzte in der Schweiz entwickelte Armeefunkstation blieb!
Einsatz bei der Truppe
1988 - 2005
Einsatzstufe(n)Armee, Grosse Verbände
Einsatzzweck(e)
Kommandofunk
 
Hauptbetriebsart
Schreibfunk
 
NetzbildungZweiernetze, Mehrfachnetze
Beschaffung
1987 - 1988
25
/p: im Spz 63 (Ersatz der SE-222)
 
1987 - 1988
180
/tm: tragbar mit Fernbetriebsfahrzeug
 
1987 - 1988
75
/m: im Lastw Steyr (Ersatz der SE-415)
 
1987 - 1988
180
/tm: tragbar mit Fernbetriebsfahrzeug
 
ZuteilungFunkerkompanien
Einsatz in Kombination mitStg-100, TC-535, TmS-430, SVZ-430
Vorgängergerät(e)SE-415, SE-222
Nachfolgegerät(e)SE-240
Kampfwertsteigerung1998: Ersatz Stg-100 durch TmS-430
Liquidation
2010
 
Einsatz in anderen ArmeenOesterreichisches Bundesheer (170 Stationen)

Im Gegensatz zu den früheren Kurzwellenstationen bildete bei der SE-430 der eigentliche Sender eine eigene Einheit (S-430) und war damit getrennt von der Bedieneinheit BE-430, in der auch der Empfänger steckte. Die Absetzbarkeit war ebenfalls erhöht worden (bis zu 8 km mit F-2E-Kabel).

Entwicklung bei
Zellweger AG, Uster
 
Entwicklungsjahr(e)
1978 - 1982
Hersteller
Zellweger AG, Uster
 
RUAG Electronics AG
Tms-430
 
Produktionsjahr(e)
1986 - 1990
Absetzbarkeit (Antenne)
60 m
ab Sender SE-430 mit Speisegrät SG-430
 
Frequenzbereich(e)
1.6 - 12 MHz
 
Frequenzwahl
durchstimmbar
10 Kanalspeicher
 
Frequenzraster100Hz
Modulationsart(en)
Morsetelegrafie, tonlos, Trägertastung
 
Schreiben, Trägerumtastung
 
Sprechen, Einseitenband, Träger unterdrückt
 
Absetzbarkeit (Fernbetrieb)
8 km
über Feldkabel F-2E
 
Sendeleistung
200 W
PEP, wählbar in Stufen 2, 20, 200 Watt
 
Röhrenbestückungauschliesslich mit Moduls in Halbleitertechnik /CMOS
Antenne(n)
mit aut. Antennenabstimmgerät
 
Rutenantenne
in Typ SE-430/m
 
Empfängerprinzip
zwei ZF Stufen
 
Filtertechnik (ZF)
Mobilität/TransportVersion 430/tm: Steyr-LW mit Einbaugestell
Version 430/m: Steyr Funkwagen mit Aggregat 6 kVA
Version 430/mp: Uem Pz 63
SpeisungNetz 230V/50Hz oder Stromaggregate
Abmessungen (BHT)Apparate in EDAK- Koffer: 540x360x440 mm
Gewicht
320 kg
Funksystem ohne Fernbetrieb und Stromaggregate
 
720 kg
Funksystem mit Fernbetrieb und Stromaggrgate
 
8400 kg
kompl. System SE-430/m in Steyr Funkwagen
 

«Die hat ein Gerätemechaniker für Gerätemechaniker entwickelt - auf jeden Fall kein Funker!», war das etwas gar harte Urteil eines erfahrenen Bülacher Ausbilders nach Beendigung der Truppenversuche mit den Prototypen. Automatische Fehlersuche und Funktionskontrollen hatten nach seiner Meinung zu grossen Vorrang vor den Interessen der Bediener erhalten. Das war verständlich, denn seit kurzem standen nun ja Mikroprozessoren zur Verfügung, die es eben möglich machten, Routinetätigkeiten zu automatisieren. Eine Kurzwellenverbindung im Feld lässt sich aber nur sehr bedingt durch Automaten zuverlässig betreiben. Ein Vergleich drängt sich auf: Heutige Autos verfügen über raffinierte Diagnose-Elektronik, Abstandswarner und gar Einparkautomatismen. Für das eigentliche Fahren und Führen des Vehikels wird man aber noch auf Jahre hinaus menschliche Piloten brauchen. Insofern unterscheidet sich der Verkehr auf der Strasse eben nicht wesentlich von jenem auf Kurzwelle.

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