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Nahfeldpeiler P-701

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Kurzwellen-Nahfeldpeiler P-701

P-701

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges verfügte die Truppe zwar über moderne Peiler - wie beispielsweise den Nahfeldpeiler P 57 N von Telefunken. Ein eigentliches Konzept für die Überwachung fremder Funknetze existierte aber nicht. Der Not gehorchend wurde im Herbst 1939 in aller Eile das «Funkdetachement 1 des Armeekommandos» auf die Beine gestellt. Die dort eingeteilten Profis der Radio Schweiz AG wurden durch Kurwellenamateure verstärkt. Wenige Monate später (am 21.Mai 1940) wurde aus diesem Detachement die legendäre «Funker-Kompanie 7» - die dann 1944 in «Mot Fk Kp 20» umbenannt wurde - sehr zum Leidwesen der «Siebner», die mit der «7» ihre «Aktivdienst-Heldentaten» verbanden ...
Einsatz bei der Truppe
1935 - 1960
Einsatzstufe(n)Kompanie
Einsatzzweck(e)
Abhorch
zumindest versuchsweise: Navigations-Unterstützung auf Militärflugplätzen
 
Hauptbetriebsart
Morsen
Sprechfunk
 
Beschaffung
1935 - 1937
26
in drei Tranchen, Beschaffungspreis je Fr. 9000.- (Inventarpreis 1953: Fr. 5020.-)
 
ZuteilungFunkerkompanien, Fliegerfunkerkompanien
Nachfolgegerät(e)P-711/(m)
Einsatz in anderen ArmeenDeutschland

Als Nahfeldpeiler diente die Anlage P-701 insbesondere der Peilung illegaler Sender. Vom Aufbau her war sie primär für portablen Betrieb konzipiert. Auffallend war das wetterfeste, in massivem Guss-Aluminium hergestellte Apparategehäuse. Der Einleiter-Drehrahmen war fix - aber abnehmbar - auf dem Empfängergehäuse angebracht. Ein Bügel in der Rahmenmitte diente zur Aufnahme eines aufsteckbaren Diopters. Dieser gestattete (als Alternative zum Peilkompass) die Ausrichtung des Peilers. Der Empfänger war auf ein Drehgestell mit einstellbarer Peilskala aufgesetzt. Dieses wiederum wurde einem stabilen Holz-Stativ getragen. Die Peilleistung des P-701 war bemerkenswert. Bei optimalen Bedingungen (direkter Einfall der Bodenwelle, "ungestörter Peilort" sowie einer Feldstärke von 50 μV waren ± 1.5° zu erzielen. Die Peilanlage P-701 umfasste lediglich drei Transporteinheiten: Im Kasten waren - neben dem eigentlichen Empfänger - sämtliche zum Betrieb notwendigen Teile untergebracht. Je ein Leinenbeutel enthielt das Geräte- und das Kompass-Stativ.

Entwicklung bei
Telefunken GmbH, Berlin
 
Entwicklungsjahr(e)
ab 1931
Hersteller
Telefunken AG, Zürich
 
Produktionsjahr(e)
1934 - 1942
Firmeninterne BezeichnungNahfeldpeiler P 57 N
Betriebsarten
Rundempfang, Peilempfang, Seitenbestimmung
 
Frequenzbereich(e)
3 - 20 MHz
 
Frequenzwahl
durchstimmbar
3 Steckspulensätze
 
Modulationsart(en)
Morsetelegrafie, tonlos, Trägertastung
 
Morsetelegrafie, amplitudenmodulierter Hilfsträger
 
Sprechen, amplitudenmodulierter Träger
 
Röhrenbestückung3 x RES 094, 4 x RE 084
Antenne(n)
Rahmenantenne
Drehrahmen, Durchmesser 50 cm, mit Stabhilfsantenne. (Hilfsantenne bei Mobilbetrieb: 4 horizontale Drähte unter dem Wagendach).
 
Empfängerprinzip
HF, Mischer/Oszillator, ZF, ZF-Audion, 2 x NF
 
Zwischenfrequenz970 kHz
Filtertechnik (ZF)
Spulenfilter
 
Speisung1 Anodenbatterien 150 V, NiFe-Akkumulator 4,8 V 10 Ah
Abmessungen (BHT)660x685x530 mm (Empfänger-Transportkasten)
Gewicht
76 kg
Empfänger, komplett, in Transportkasten
 
10 kg
Leinenbeutel mit 2 Stativen
 
86 kg
Totalgewicht der Anlage
 

1938 wurde, zumindest auf dem Flugplatz Dübendorf, eine der beschafften P-701 -Anlagen zur Unterstützung der Flugnavigation eingesetzt. Die Geräte waren in einem Kleinlastwagen mit Holzkabine eingebaut ("Peilwagen 2150"). Sowohl die Peilanlage als auch die zugehörige Bodenfunkstation (Z-Station / FG IV) wurden bei Einsatzbedarf jeweils am östlichen Platzende aufgestellt. Ob weitere Flugplätze mit mobilen P-701 -Peilstationen ausgerüstet waren, ist unbekannt.

Weitere QuellenDer Nahfeldpeiler Type P57N, Telefunken April 1935, Beschreibung (Orig. Fotos) und Bed.-Anleitung, Nr. 654
d.o, Nr. 655, Kopie, unterschiedlicher Text (!)
Etat K.12.4.2: Peiler P-701, Detail-Ausrüstungsetat, Neudruck II-1953
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